Solo Show „Wolfgang Flad. Die Ausbreitung von Licht“

16.05.2021 - 13.06.2021

Opening: Sunday, May 16th, 2021, 11:30 am

Emsdettener Kunstverein

Das bildhauerische Werk von Wolfgang Flad wird seit 2005 regelmäßig in Galerien, Kunstvereinen und Museen ausgestellt, national wie international. In seinen Werken setzt er sich mit Dynamik und Kraft, Bewegung und Zeit auseinander. Die filigrane Gestaltung seiner abstrakten, freistehenden Skulpturen und raumgreifenden Installationen bezieht sich stets auf eine Formensprache aus der Natur sowie deren Wachstumsprinzipien. Sei es durch sedimentartige, ausgewaschen wirkende Oberflächen oder kraftvolle Einschläge, die durch Fräsen in den Holz-Wandarbeiten erzeugt werden. Eines seiner Arbeitsprinzipien ist das Spiel mit Gegensätzlichkeiten, aus denen heraus er eine neue Form der Balance erschafft, wie sie z.B. aus der Kombination erodierter Geflecht-Strukturen mit einer farbig-spiegelnden dichroitischen Glasscheibe entsteht. Somit hat das Werk einen hohen Aufforderungscharakter und ist nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinne ein Spiegel des Betrachters. Wolfgang Flad ist Vater von 5 Kindern und lebt und arbeitet in Berlin.
„Das von einer Lichtquelle ausgehende Licht breitet sich im leeren Raum geradlinig und nach allen Seiten aus, sofern es nicht durch andere Körper daran gehindert wird.“ - So lautet die physikalische Definition von der Ausbreitung des Lichts. Aber genau diese „Körper“, diese vermeintlichen „Hindernisse“ sind es, mit denen Wolfgang Flad in seiner aktuellen Ausstellung das Licht keinesfalls behindert, sondern so Manches durch sie erst ans Licht bringt oder ins rechte Licht rückt. Licht ist unsere Lebensquelle, ohne Licht kein Leben. Die Lebensnotwendigkeit des Lichts für alles Sein drückt sich aus in organisch geformten Skulpturen, die in der Natur vorhandene Prinzipien und Strukturen rezipieren. Robuste Materialien treffen auf feingliedrige, in sich verschlungene Formen, die trotz ihrer Festigkeit luftig-leichte, lichtdurchlässige Räume schaffen. Stabilität und Fragilität bilden bei Wolfgang Flad kein Gegensatzpaar, sondern vermischen sich scheinbar mühelos und bilden ein harmonisches Ganzes.
Doch beschäftigt sich die Ausstellung nicht nur mit dem Licht, sondern ebenso mit dessen scheinbarem Antagonisten. Denn: Wo Licht ist, ist bekanntermaßen immer auch Schatten. Schatten assoziieren wir mit Dunkelheit. Und was in der Dunkelheit liegt, ist nicht sichtbar und bleibt uns somit verborgen. Mit seiner Werkreihe The Dark Side of the Moon zeigt Wolfgang Flad, dass es auch noch eine andere Lesart gibt. Dass Schatten nicht gleich Dunkelheit, sondern lediglich die andere Seite des Lichts bedeutet. So ist auch „die dunkle Seite“ des Mondes nicht wirklich dunkel. Es ist die von der Erde abgewandte und deshalb (für uns!) nicht sichtbare Seite. Was wir (noch) nicht sehen, liegt also nicht zwangsläufig im Dunkeln, sondern muss nur sichtbar gemacht werden.
Die Wandinstallationen der Reihe spielen mit diesem vermeintlichen Dualismus von Licht und Dunkel, indem sie ihren Betrachtern durch die Reflexion von Licht das widerspiegeln, was diesen normalerweise verborgen bleibt. Und sie verdeutlichen: Nichts ist, wie es scheint, entscheidend ist alleine die Perspektive. Und nur, wer die Perspektive ändert, ist letztlich fähig, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen (Foto: Wolfgang Flad: „UNTITLED (Impact of Force)“, 2021, Aluminium).

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