Die Galerie Elisabeth & Reinhard Hauff freut sich mit Phönix und die Entropie, die fünfte Einzelausstellung des in Berlin lebenden Künstlers Wolfgang Flad (*1974 in Reutlingen, Deutschland) präsentieren zu dürfen. In Phönix und die Entropie setzt sich der Künstler mit einem der grundlegendsten Prinzipien des Universums auseinander: der Entropie – das physikalische Maß für Unordnung, das im kosmischen Maßstab den Zerfall beschreibt. Doch statt Resignation ruft er in seinen Arbeiten die Vorstellung eines mythischen Neuanfangs auf: den Phönix – das mythische Sinnbild für Wiedergeburt und Erneuerung –, der aus der Asche emporsteigt. Flads Werke bewegen sich im Spannungsfeld von Chaos und Ordnung, von Zerstörung und Schönheit, von Verfall und Hoffnung.
Mit seiner charakteristischen Formensprache lässt Flad organische, teils erodiert wirkende Oberflächen entstehen, deren Texturen an geologische Prozesse, vernarbte Landschaften oder kosmische Einschläge erinnern. Dabei ist das scheinbar Zufällige kein bloßer Ausdruck des Unkontrollierten, sondern vielmehr ein künstlerisch kontrolliertes Spiel mit Material, Zeit und Form. Der Betrachter wird Zeuge eines vielschichtigen Transformationsprozesses, bei dem die Auflösung des Bekannten zur Voraussetzung für das Entstehen von Neuem wird.
In Phönix und die Entropie geht es Flad allerdings um mehr als nur um die formale Ästhetik seiner Werke: Er geht der Frage nach, wie wir als Gesellschaft – im Angesicht globaler Krisen, politischer Instabilität und ökologischer Kipppunkte – auf eine völlig neue sowie zeitgemäße Art und Weise denken und gestalten können. Die Arbeiten präsentieren neue Möglichkeiten, in der Unordnung Resonanzen zu erkennen, im Fragmentierten Sinn zu finden und aus der Asche unserer Zeit eine neue Erzählung zu formen. Das Motiv der Asche als Residuum des Vergangenen wird bei Flad nicht zur Metapher von Endgültigkeit, sondern zur Substanz, aus der Neues entstehen kann.
Dabei ist das Thema der Selbstreflexion zentral. Wie schon in früheren Werkreihen, etwa in dark side of the moon, begegnet dem Betrachter in den spiegelnden Oberflächen auch das eigene Abbild. Das Werk richtet sich nicht nur nach außen, sondern fordert eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Standpunkt im Gefüge des Ganzen. Spiegelung wird so zu einer ästhetischen wie existenziellen Erfahrung: Die Werke werfen ihre Betrachter auf sich selbst zurück, stellen Fragen nach Verantwortung, Resonanz und Transformation.
In einer Zeit, in der sich viele Systeme neu definieren, wirkt Flads Werk wie eine Einladung, die Asche der Vergangenheit nicht nur zu beklagen, sondern sie als fruchtbaren Boden für das Morgen zu begreifen. Phönix und die Entropie steht sinnbildlich für einen Übergang – für ein Innehalten am Ende eines Zyklus, aber auch für den Mut zur Erneuerung (Text: Cornelia Schuster).
Wolfgang Flad (*1974 in Reutlingen, Deutschland) lebt und arbeitet in Berlin. Sein Werk wurde weltweit in zahlreichen Institutionen ausgestellt und ist in den öffentlichen Sammlungen des Kunstmuseum Stuttgart, des Kunsthaus Zürich, des Centraal Museum, Utrecht sowie im Tampa Museum of Art, USA vertreten.
Zur Eröffnung am Art Alarm Samstag, den 20. September 2025, laden wir Sie herzlich von 11 bis 20 Uhr ein.
Galerie Elisabeth & Reinhard Hauff is pleased to announce the opening of Phoenix and Entropy, the fifth solo show by Berlin-based artist Wolfgang Flad (*1974 in Reutlingen, Germany).In Phoenix and Entropy, the artist explores one of the most fundamental principles of the universe: entropy – the physical measure of disorder, which, on a cosmic scale, describes decay. Instead of resignation, his works evoke the notion of a mythical new beginning: the phoenix – the mythical symbol of rebirth and renewal – rising from the ashes. Flad's works navigate the tensions between chaos and order, destruction and beauty, decay and hope.
With his characteristic formal language, Flad creates organic, sometimes eroded surfaces whose textures are reminiscent of geological processes, scarred landscapes, or cosmic impacts. The seemingly random is not a mere expression of the uncontrolled, but rather an artistically controlled play with material, time, and form. The viewer witnesses a multifaceted process of transformation in which the dissolution of the familiar becomes a prerequisite for the emergence of something new.
In Phoenix and Entropy Flad is concerned with more than just the formal aesthetics of his works: He explores the question of how we as society – in face of global crises, political instability, and ecological tipping points – can think and create in a completely new and contemporary way. The works shows new possibilities for recognizing resonances in disorder, finding meaning in fragmentation, and forging a new narrative from the ashes of our time. For Flad, the motif of ashes as a residue of the past becomes not a metaphor for finality, but rather the substance from which something new can emerge.
The theme of self-reflection is central here. As in previous series, such as dark side of the moon, the viewer encounters their own reflection in the reflective surfaces. The work is not only directed outward, but also demands an examination of one's own perspective within the structure of the whole. Reflection thus becomes an aesthetic and existential experience: The works throw their viewers back on themselves, raising questions of responsibility, resonance, and transformation.
At a time when many systems are redefining themselves, Flad's work seems like an invitation not only to lament the ashes of the past, but to understand them as fertile ground for tomorrow. Phoenix and Entropy symbolizes transition – a pause at the end of a cycle, but also the courage to renew (text: Cornelia Schuster).
Wolfgang Flad (*1974 in Reutlingen, Germany) lives and works in Berlin. His work has been exhibited in numerous institutions worldwide and is represented in the public collections of the Kunstmuseum Stuttgart, the Kunsthaus Zurich, the Centraal Museum, Utrecht and the Tampa Museum of Art, USA.
We cordially invite you to the opening on the Art AlarmSaturday, September 20, 2025, from 11 a.m. to 8 p.m.
Galerie Elisabeth & Reinhard Hauff
Paulinenstr. 47
D – 70178 Stuttgart
Opening Hours:
Tuesday – Friday: 1 – 6 p.m.
and by appointment