Solo Show „Viron Erol Vert. Club Telesterion“

11.11.2023 - 20.11.2023

Opening: Saturday, November 11, 2023, 6 p.m.

Großer Wasserspeicher, Belforter Straße, Berlin

Live performance by Headless Horseman at 9 p.m. at Großer Wasserspeicher.

Als vorletzten Teil ihrer Ausstellungsreihe Speaking to Ancestors stellen Keumhwa Kim und Pauline Doutreluingne zwei in Berlin lebende Künstler*innen vor: Viron Erol Vert und Mariechen Danz präsentieren im Kleinen und Großen Wasserspeicher in Prenzlauer Berg raumgreifende, ortsspezifische Installationen, in denen Sound, Video, Projektion und Skulptur miteinander verschmelzen.
Inspiriert von mythologischen Erzählungen und zeitgenössischen Ritualen geht es dabei um das Verhältnis des menschlichen Körpers zu Kult und Wissen.

Der deutsch-türkisch-griechische Künstler VIRON EROL VERT (*1975) setzt sich in seinen Arbeiten mit religiösen Systemen und kulturellen Identitäten auseinander. Er thematisiert die wechselseitigen Beziehungen zwischen inneren spirituellen Räumen auf der einen und gesellschaftlich konstruierten Räumen auf der anderen Seite.

Vert verwandelt den Großen Wasserspeicher mit seinen umlaufenden Gängen und dem Tonnengewölbe in einen performativen Transzendenzraum. Die Ausstellung Club Telesterion ist seine Adaption des antiken Kultes der Eleusinischen Mysterien in die zeitgenössische Clubkultur, in der er selbst seit 25 Jahren tätig ist. Das Telesterion war eine Halle in der Stadt Eleusis, in der über 2000 Jahre lang der Kult von Demeter und Persephone stattfand. Der um 1400 v. Chr. errichtete Heilige Weg in die griechische Stadt zog Tausende von Menschen aus der ganzen antiken Welt an, um sich auf performative Weise der Idee der Wiedergeburt hinzugeben. So wie Persephone jedes Jahr in das Land der Toten hinabsteigt und zurückkehrt, ermöglichte es den Menschen, andere Existenzebenen zu erleben und wieder/anders/neu zu leben.

Vert sieht die Parallelen zur Clubkultur im zeitweiligen Eintauchen in eine andere Welt, in der man loslassen, sich verlieren und sich für die vielfältigen Identitäten und Bedeutungen des Lebens öffnen kann.
Der Künstler spannt einen Lichtbogen, auf dem Kleidungsstücke aus dem Berghain Club's Lost & Found des Berghain Clubs dicht aneinander gehängt sind. Auf dem labyrinthischen Weg dorthin, entlang der ersten Rotunde des ehemaligen Wasserspeichers, begegnen den Besucher*innen neun Medieninstallationen in geöffneten Koffern, die feiernde Menschengruppen unterschiedlicher religiöser, ethnischer und kultureller Zugehörigkeit zeigen. Zusammen mit Bildern von Symbolen und Landschaftsfragmenten fügen sie sich zu einem Ganzen.

Die auf zwei Jahre angelegte Ausstellungsreihe "Speaking to Ancestors" versammelt sieben künstlerische Positionen, die sich mit der Suche nach Genealogien, Ursprüngen und rituellen (Bild-)Praktiken beschäftigen. Den eingeladenen Künstlern ist gemeinsam, dass sie ihre eigene Erzählung über ihre Vorfahren entwickeln, ausgehend von zeremoniellen, rituellen Traditionen oder basierend auf intimen, familiären Geschichten. Sie schaffen ein neues symbolisches und soziales Handlungsfeld zwischen verblichenen Mythen und überlieferten Vorstellungen. 
Das Programm kooperiert mit verschiedenen Berliner Orten, die als Erinnerungsräume fungieren. Im Dialog mit der Geschichte des Ausstellungsortes sind die Künstlerinnen und Künstler eingeladen, ihre Arbeiten auf eine neue, ortsspezifische Weise zu entwickeln.




As the second to last part of their exhibition series Speaking to Ancestors, Keumhwa Kim and Pauline Doutreluingne introduce two Berlin-based artists*: Viron Erol Vert and Mariechen Danz present expansive, site-specific installations in the Kleiner and Großer Wasserspeicher in Prenzlauer Berg, in which sound, video, projection and sculpture melt together. Inspired by mythological narratives and contemporary rituals, the focus is on the relationship of the human body to cult and knowledge.

In his work, the German-Turkish-Greek artist VIRON EROL VERT (*1975) investigates religious systems and cultural identities. He addresses the reciprocal relationships between inner spiritual spaces on the one hand and spaces constructed by societies on the other.

Vert transforms the Grosser Wasserspeicher with its circling corridors and barrel vault into a performative transcendence space. The exhibition Club Telesterion is his adaptation of the ancient cult of the Eleusinian Mysteries into contemporary club culture, in which he himself has been working for 25 years. The Telesterion was a hall in the city of Eleusis where the cult of Demeter and Persephone took place for over 2000 years. Created around 1400 BC, the Sacred Way to the Greek city attracted thousands of people from all over the ancient world to performatively indulge in the idea of rebirth. Just as Persephone descends and returns to the land of the dead every year, it enabled people to experience other planes of existence and to live again/differently/newly.

Vert sees the parallels to club culture in the temporary immersion in another world where one can let go, lose oneself and open up to multiple identities and meanings of life. The artist expansively spans an arc of light on which pieces of clothing from the Berghain Club‘s Lost & Found are hung close together. On the labyrinthine path there, along the first rotunda of the former water reservoir, the visitors* encounter nine media installations in opened suitcases, showing celebrating groups of people of various religious, ethnic and cultural affiliations. Together with images of symbols and landscape fragments, they merge into a whole.

The two-year exhibition series, Speaking to Ancestors, brings together seven artistic positions that deal with the search for genealogies, origins and ritual (image) practices. The invited artists have in common that they develop their own narration about their ancestors, starting from ceremonial, ritual traditions or based on intimate, familial stories. They create a new symbolic and social field of action situated between faded myths and handed-down imagination. 
The program cooperates with various Berlin locations that function as memory space. In dialogue with the history of the exhibition site, the artists are invited to develop their works in a new, site-specific way. 


EXHIBITION TEAM / AUSSTELLUNGSTEAM:
Artists / Künstler: Viron Erol Vert & Mariechen Danz
Curators / Kuratoren: Pauline Doutreluingne, Keumhwa Kim
Press and Communication /  Presse und Kommunikation: Carola Uehlken
Technical Supervision / Technische Leitung: Uwe Rommel 
Graphic Design / Grafik design: Studio Hold / Andrea Macias - Yañez
Exhibition Documentation / Ausstellungsdokumentation: Piotr Pietrus

Opening hours: 12 - 20.11.2023, daily from 12 - 7 p.m.



Photo credit: Studio Vert.

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